Der eingemauerte Runenstein U 53 an der Prästgatan
Wer die Altstadt (Gamla Stan) Stockholms während einer Stadtführung ehttp://stockholm-fuhrung.com/altstadt-stockholm.htmlntdeckt, wird, zumindest bei einer längeren Führung, auch zu einem Runenstein geführt, der in einem Gebäude an der Prästgatan, nur wenige Schritte vom Stortorget entfernt, eingemauert wurde. Dieser Runenstein, trägt den nüchternen Namen U 53 und geht mit Sicherheit bis zur Zeit der Wikinger zurück, da er zwischen 1070 und 1100 geschlagen wurde, auch wenn die Epoche der Wikinger in diesen Jahren bereits dem Ende zuging.
Da der Runenstein rund 200 Jahre vor der Gründung Stockholms geschaffen wurde, stammt er vermutlich aus dem Gebiet von Uppsala und wurde dann, zu unbekannter Zeit, für Bauzwecke nach Stockholm geschafft. Zu dieser Gelegenheit wurde der Stein auch teilweise zerstört, da er in eine Mauer passen sollte. Bedauerlicher Weise hatte dies auch zur Folge dass man heute nur noch Teile der Inschrift zur Deutung hat..
Vermutlich wurde dieser Runenstein im Mittelalter bereits in die Kellermauer eingefügt, was damit zusammenhängen kann dass in der Prästgatan vor allem Priester lebten und das Einmauern eines Runensteins in Kirchenmauern eine symbolische Handlung war die das Ende der nordischen Götter ausdrückte. Der erhaltene Teil der Inschrift zeigt sehr deutlich dass es sich hierbei um einen Erinnerungsstein handelt, wie die Mehrheit der Runensteine Schwedens. In moderner Sprache könnte man die Runen auf folgende Weise übersetzen: "Torsten und Frögunn errichteten diesen Stein in Erinnerung …, ihres Sohns", wobei bisher unbekannt ist wer Torsten und Frögunn waren und wo sie lebten.
Dass man den Runenstein so gut sehen und lesen kann, liegt daran dass man ihn 1937 aus der Mauer entfernte, vollkommen reinigte und dann wieder an der gleichen Stelle einmauerte. Das Kanonenrohr neben dem Runenstein sollte die Hausecke gegen Beschädigungen schützen, da man in den Straßen der Altstadt Stockholms Kutschen für den Transport von Waren benutze und diese die Kurven oft sehr knapp nahmen. Gleichzeitig diente das Kanonenrohr auch als eine Art Stützpfeiler für das relativ schief gebaute Haus.
Noch heute versuchen Runenforscher mehr über diesen Runenstein zu erfahren, zumal selbst das Gerücht auftauchte dass der Stein eine Fälschung sei, aber um mehr über den Stein, oder auch Torsten und Frögunn, zu erfahren, müsste man erfahren an welcher Stelle der Stein ursprünglich aufgestellt war, was nahezu unmöglich ist.
Wer an einer guten Stadtführung in der Altstadt Stockholms teil nimmt, kann auch vieles zur Datierung von Runensteinen, den verschiedenen Schriftarten und den Reisen der schwedischen Wikinger erfahren, neben der interessanten Geschichte der Prästgatan an der allerdings nicht nur Priester wohnten, sondern über längere Zeit hinweg auch die Henker der Stadt lebten.
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